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Daphne-Papier aus dem Himalaya

(Loktapapier)

 

Seit über 1400 Jahren wird in den Vorgebirgen des Himalaya mit alten traditionellen Methoden handgeschöpftes Papier aus den Bastfasern des Daphnestrauches hergestellt.

 

Die Daphne  ist ein Seidelbastgewächs (Daphne papyracea), das in einer Höhe von über 1800 Metern wächst und drei bis fünf Meter hoch wird. Die Nepalesen nennen sie Lokta und das daraus gewonnene Papier Loktapapier. In Bhutan heißt sie auch Edgeworthia.

Himalaya - Heimat der nepalesischen Papiermacher

Für die Ernte werden die Äste abgeschlagen und die Rinde abgeschält. Der Strauch selber bleibt stehen und kann nach 3-5 Jahren wieder geerntet werden. Zum Teil werden eigens für die Papierherstellung Loktaplantagen angelegt, der Export von Loktapapieren und Produkten daraus ist ein wesentlicher Baustein für die nachhaltige Entwicklung Nepals.

 

Die abgeschälte Rinde der Daphne wird auf offenem Feuer in einer Aschelösung lange Zeit weichgekocht, mit faustgroßen Steinen oder mit dem Holzhammer zerstampft und so der Bast freigelegt. Die nicht mehr benötigten entrindeten Äste können später als Brennmaterial weiter-verwendet werden. Der Bast wird weiter zerkleinert und portionsweise Wasser zugefügt, sodass eine gleichmäßige nicht zu wässerige Masse entsteht.


Je nach gewünschter Papierstärke wird eine entsprechende Menge dieser Pulpe dann in einen Schöpfrahmen gegossen und in einem Wasssertank vorsichtig hin und her- geschwenkt,   bis sich die Masse gleichmäßig  verteilt hat. Nun wird der Holzrahmen aus dem Wasserbecken herausgehoben, das Wasser fließt durch das Sieb zurück in das Becken, und der Rahmen mit dem noch feuchten Papier wird zum Trocknen in die Sonne gestellt oder der Bogen wird in Trockengestellen aufgehängt.

Das Trocknen der fertigen Lokta-Bögen

Die Herstellung des Daphnepapiers findet normalerweise an den Hängen des Himalaya statt, dort wo die Daphnepflanze auch wächst. Für die weitere Verarbeitung werden die Papierbögen ins 100 bis 150 km entfernte Kathmandu-Tal transportiert. Hier werden die Papierbögen geglättet (kalandriert), gefärbt und im Siebdruck oder mit Batiktechnik bedruckt. Das Siebdruckverfahren ist reinste Handarbeit, für jede aufzudruckende Farbe wird ein eigenes Sieb aufgelegt.


Jeder Bogen sieht anders aus und weist einen charakteristischen, etwas unregelmäßigen Büttenrand auf. Loktapapier verdankt seine Elastizität und Festigkeit den besonders langen Fasern. Obwohl es sich weich anfühlt, ist Loktapapier ausgesprochen strapazierfähig und alterungsbeständig.

 

Seit Jahrhunderten haben die hinduistischen und buddhistischen Mönche in Tibet, Nepal und Bhutan ihre Schriften, ihre Mantras und Sutras auf Daphne-Papier geschrieben.

Prüfen der fertigen Lokta-Bögen